Dienstag, 7. Februar 2006

Unser Gedächtnis

Unser Gehirn setzt sich aus drei aktiven Feldern zusammen:
1. Respektives Gedächtnis. Hier wird auf die Erfahrung zurückgegriffen und der Bezug zu bereits vorhandenen System hergestellt. Das respektive Gedächtnis beruht auf Fragen der Intelligenz.
2. Aspektives Gedächtnis. Dieser Gehirnabschnitt betrachtet die Gegenwart und ist für die Umsetzung unserer Handlungsimpulse zuständig.
3. Prospektives Gedächtnis. Dieser Hirnabschnitt ist für die Voraussicht und das Vorausplanen verantwortlich, es stützt sich auf die Erfahrung und zieht verschiedene Möglichkeiten in Betracht. Das prospektive Gedächtnis beruht auf Begabung.

Um die drei aktiven Felder miteinander in Kommunikation zu führen, bedarf es möglichst intensiver Gefühle bzw. Emotionen und Interesse, ansonsten würde das Gehirn lediglich an der Oberfläche kratzen. Des Weiteren benötigen wir einen eigenen Beweggrund und ausreichend Sachkompetenz.
Ich habe mich bemüht das in einer Graphik zu veranschaulichen:

Gedaechtnis1

Also: Das Gehirn greift zu Beginn einer Handlung erst auf gespeicherte Daten im respektiven Gedächtnis zurück und prüft diese. Anschließend plant es seine Handlung vorausschauend und befragt dazu auf das prospektive Gedächtnis. Erst jetzt kommt es im aspektiven Bereich des Gehirns zur Umsetzung der geplanten Handlung.
Nicht schlecht, welchen Aufwand unser Gedächtnis betreibt und was es alles so zu leisten vermag! smily

Mittwoch, 1. Februar 2006

Wer kennt Sport-Stacking?

Seit Beginn des Seminars versuchen wir linke und rechte Hemisphäre durch keine (und große) Übungen und Aufgaben miteinander zu verknüpfen. becherstapeln
Wie das sonst noch funktioniert möchte ich euch am Beispiel der realtiv neuen Sportart 'Sport-Stacking" aus den USA erklären. Beim Sport-Stacking stapelt man mit einem Set von 12 bzw. 9 farbigen Bechern (Cups) Pyramiden in einer bestimmten Reihenfolge auf und wieder ab. Dabei versucht man, möglichst schnell und fehlerfrei zu sein. Auf dem Foto seht ihr Emily Fox, die absolute Weltrekordhalterin. Emily-Fox-7-43 (wmv, 1,567 KB) In Amerika nehmen bereits über 9500 Schulen an Meisterschaften teil. Seit einigen Jahren gibt es diese Trendsportart nun auch in Deuschland. Am 5.November 2005 waren die deutschen Meisterschaften übrigens in Flensburg. Auch ich habe dort teilgenommen und habe sogar einen Weltrekord in meiner Altersstufe aufgestellt! 333-Ulrike (wmv, 356 KB)
Tja, nun fragt sich bestimmt so mancher: "Warum macht die das?" Ein Freund hat mich mit diesem Sport bekannt gemacht und dann habe ich es einfach einmal ausprobiert. Und abgesehen davon, daß dieser Sport viel Spaß macht, hat er auch einen tollen Nebeneffekt. Durch die Benutzung beider Hände wird nicht nur die Motorik trainiert, sondern auch die Auge-Hand-Koordination, die die Verknüpfung beider Hirnhälften fördert. Auf spielerische Art fördert man seine Konzentration, Reaktionsgeschwindigkeit und nicht zu vergessen den Ehrgeiz, den man entwickelt, möglichst schnell seine Pyramide auf- und abzubauen. Da man Sport-Stacking auch als Mannschaftssport im Form einer Staffel betreiben kann, ist auch Teamgeist gefragt.
Weitere Infos findet ihr auf folgender Seite: http://www.getspeedstacks.de
Gibt es Studien über den Lernerfolg in der Schule bei Kindern, die diesen Sport betreiben? Da spalten sich die Meinungen leider. Eigentlich sollte man ja nach den oben geschilderten Wirkungen cups31davon ausgehen. Eine Mutter und ihr Sohn haben das auch jüngst in einem Interview bestätigt. Auf der anderen Seite erzählte mir ein Lehrer, dass einige seiner Schüler ihre Leistungen nicht steigern konnten. Im Gegenteil smily die Leistungen wurden sogar schwächer, weil sie sich in ihrer Freizeit nicht mehr um Hausaufgaben o.Ä. kümmerten, sondern nur noch stackten. Naja, da muss man eben ein gesundes Mittelmaß finden! Insgesamt finde ich Sport-Stacking klasse und ich kenne zwei Schulen, die diesen Sport bereits als AG anbieten!

Dienstag, 31. Januar 2006

Fachsemesterpraktikum

Tja, nun hatte ich 10 Tage FSP und heute fiel die Veranstaltung aus Krankheitsgründen leider aus. Schade! Ich würde so gern mal wieder singen... Was wird eigentlich aus unserer Fernsehaufnahme? Am 10.01.2006 hatten wir ja Generalprobe - nun gut, wenn's hart auf hart kommt strengen wir uns nächste Woche halt besonders an. Ich bin da sehr zuverlässig und motiviert!
Mein FSP habe ich an einer Flensburger Realschule absolviert. Das war mal wieder sehr anstrengend aber es hat auch viel Spaß und Erfolgserlebnisse mit sich geführt. Ich habe in einer fünften Klasse, die aus 29 (!) Schülern bestand, unterrichtet. Ich halte von so großen Klassen nicht viel, da kommt der einzelne Schüler doch viel zu kurz und für den Lehrer ist es ebenfalls unangenehm. Unvorstellbar, dass angesichts von PISA der Teiler vor ein paar Jahren erst wieder auf 30 hochgesetzt wurde.
Aber ich war mit meinen Stunden zufrieden und darauf bin ich schon ein wenig stolz! Ja, mein FSP war toll und so anstrengend (und zäh) die anschließenden Unterrichtsbesprechungen auch manchmal gewesen sein mögen, man lernt so viel für den späteren Beruf und nimmt aus 10 Tagen so viel mit !!! Die Uni ist da, wenn man aus der Praxis kommt, immer wieder ein "Rückschritt".

Mittwoch, 11. Januar 2006

Erfolgreicher Unterricht

Bild2Die Schule (und die meisten Uni-Seminare) sind linkshemisphärisch aufgebaut. Die rechte Hemisphäre steht lediglich in den Fächern Musik und Kunst im Vordergund. Guter und erfoglreicher(!) Unterricht zeichnet sich nun aber durch die Nutzung beider Hemisphären aus. Folglich sind wir aufgefordert zwei verschiedene Dinge (z. B. Inhalte und Methoden) gewissermaßen gegeneinander auszuspielen. KREATIVITÄT und LEIDENSCHAFT werden in diesem Zusammenhang 'groß' geschrieben!

Musik während der Hausaufgaben?

"Je höher die Intelligenz, desto größer das Bedürfnis nach Musik!",stimmt das?
Ich persönlich habe mit laufender Musik bei Arbeiten am Schreibtisch eher schlechte Erfahrung gemacht, mich lenkt sie mehr ab, als dass ich mich besser konzentrieren könnte. Aber deshalb ist meine Intelligenz doch nicht geringer?!!
Die Musik stellt einen Ausgleich zur 'Kopfarbeit' dar, rechte und linke Hemisphäre werden gleichermaßen beansprucht und miteinander verknüpft. Das ist sicherlich richtig.
Ich ziehe jedoch lieber Arbeitspausen vor, in denen ich dann gerne auch mal Musik höre oder hinaus in den Garten gehe oder genüsslich einen Joghurt esse.
Aber wer mit der anderen Strategie zurechtkommt, dem sei dies dringlichst empfohlen.
Ich habe im Internet eine Grafik gefunden, die die Aktivitäten der Schüler/Innen (Klasse 7 - 10) während der Hausaufgaben zeigt: Taetigkeiten-TV
Dieses Ergebnis hat mich gewissermaßen geschockt. Knapp ein Viertel unserer Schüler schauen bei den Hausaufgaben fern oder beschäftigen sich mit anderen Aktivitäten. Während anregende Hintergrundsmusik für viele sicherlich anregend wirken kann, schließen PC- oder TV-Unterhaltung den Lernerfolg meiner Meinung nach während der Hausaufgaben aus.

Dienstag, 20. Dezember 2005

Die gesalzenen Bananen

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Ein Mädchen sitzt auf der Parkbank. Sie hat ein paar Bananen dabei. Nach und nach schält sie eine nach der anderen, salzt sie und wirft sie anschließend weg. Warum tut sie das?


Das denkt sich auch jemand, der sie schon ein Weilchen beobachtet hat und fragt sie nach dem Grund. "Weil ich keine gesalzenen Bananen mag!", so die ganz einfache Antwort.

Was soll diese Geschichte?

Unsere vier B's

Seit der ersten Veranstaltung begleiten uns nun schon die vier B's. Sie stehen für
1. betrachten
2. beobachten
3. begreifen und
4. beschreiben.
Beim Lernen müssen wir immer alle vier Phasen durchlaufen. Die vier B's stellen in ihrer Reihenfolge eine Steigerung des Anspruchs dar, was wir durch die Anzahl der Silben unserer Wörten repräsentieren. "Baum", "Buch" und "Bild" stehen am Anfang, "Buchhalterin", "Belegschaftsraum" und "Bademeister" am Ende dieses Prozesses.

Aber was bedeuten die vier B's denn nun im Detail?

Betrachten: Hierbei handelt es sich um einen Wahrnehmungsprozess, bei dem man sich viel Zeit lassen sollte, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. (Aufmerksamkeit = die Ausrichtung des Bewusstseins nach außen, auf die Sinne) Das Gehirn stellt für die Aufmerksamkeit die Ressourcen zur Verfügung. (Schlüsselwort: Aufmerksamkeit)

Beobachten: Beim Beobachten vergleicht das Gehirn sinnliche Wahrnehmungen mit dem, was im Gehirn bereits gespeichert ist. Es filtert folglich das Wahrgenommene mit Erfahrungen, Erlebnissen, Gefühlen, etc.
Übrigens: unserer Maximum an zu vollbringender Aufmerksamkeit erleben wir mit 16 Jahren, anschließend sinkt die Aufmerksamkeit kontinuierlich ab. Zum Glück können wir diesen Verlust der Apperzeptionsgeschwindigkeit mit der Fähigkeit sich zu konzentrieren ausgleichen, d.h. je älter man wird, desto besser kann man sich konzentrieren, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass linke und rechte Hemisphäre synkronisiert sind. Konzentration meint in diesem Sinnte die Ausrichtung des Bewusstseins nach innen, aufs Gedächtnis. (Schlüsselwort: Konzentration)

Begreifen: Jede Phase setzt die vorhergegangenen Phasen voraus, so ist fürs Begreifen eine hohe Konzentration oder hohe Aufmerksamkeit Voraussetzung. Jetzt laufen im limbischen System jede Menge chemischer Prozesse ab, das Gehirn arbeitet mit Hochgeschwindigkeit. Durch die Energetisierung werden Kräfte aktiviert, die sich motivierend (lat. movere - bewegen)auswirken . (Schlüssenwort: Motivation)

Beschreiben: Hierbei handelt es sich um neuronales Beschreiben. Wir greifen auf alle Verbindungen zurück, die sich im Gehirn aufgebaut haben. Schlüsselwort: Algorithmus (eindeutig festgelegte Abfolge von vielen definierten Schritten zur Lösung einer Aufgabe).

Zum Ende der Veranstaltung haben wir unsere B-Wörten in unseren Gruppen (mit Gitarrenbegleitung)gesungen und wurden von einem Solisten, der die Schlüsselwörter einwarf ergänzt.
Das war schön! Es hat mich derart berührt, dass in mir endlich mal ein bißchen Weihnachtsstimmung aufkam.

Dienstag, 13. Dezember 2005

Die Frage nach Grund und Ursache, Zweck und Wirkung

Tja, das war heute ja eine lustige und kurze Veranstaltung... dass das Wort Kopfschmerztablette eine so große Hürde darstellt?!!!
Ich versuche unsere Thematik der letzten Minuten noch einmal zusammen zu bekommen:

Die Frage nach der Ursache: "Warum"?
Die Frage nach dem Grund: "Weshalb?"
Die Frage nach dem Zweck: "Wozu"?
und die Frage nach der Wirkung: "Wofür"?

Und jetzt die Kopfschmerztablette: Warum nehme ich eine Kopfschmerztablette? Weil ich Kopfschmerzen habe. Wozu nehme ich Kopfschmerztabletten? Damit die Kopfschmerzen verschwinden. Weshalb habe ich Kopfschmerzen? Weil ich zu viel gelernt habe. Wofür habe ich so viel gelernt? Damit ich die anstehende Klausur bestehe.

Ist das richtig? Habe ich die Fragewörter den richtigen Fragen zugeordnet? Habe ich die richtigen Antworten gegeben?

Dienstag, 6. Dezember 2005

Langsamer altern und Abstand halten

Leute sorgt für Abwechslung,...
denn Herr Schmidt hat uns heute folgendes berichtet: es ist empirisch erwiesen, dass Menschen, deren Leben abwechslungslos gestaltet wird bzw. deren Leben durch Wiederholung des immer Gleichen geprägt ist, schneller altern.

Außerdem haben wir ein Experiment durchgeführt: Es wurden vier Pärchen gebildet. Die Personen zweier Pärchen kannten sich, die anderen beiden Pärchen bestanden aus einander unbekannten Studenten. Die Mitglieder jedes Pärchens sollten nun nacheinander so lange aufeinander zugehen, bis der Abstand ihnen noch angenehm erschien.
Ergebnis: alle vier Testpaare blieben in nahezu gleichem Abstand zueinander stehen.
Schlussfolgerung/ Interpretation: Die Hierarchie ist umso höher, je größer der eingehaltende Abstand zwischen zwei Personen ist!

Ich möchte dieses Experiment mit folgendem Erlebnis ergänzen: Ich habe vor kurzem an einem Selbstverteidigungs- /Selbstbehauptungstraining teilgenommen. Als erstes haben wir dort die Stop-Technik gelernt, die geeignet ist, um einen aufdringlichen Mitmenschen zu stoppen: "Schiebe deinen Arm im richtigen Moment nach vorn und lege deine geöffnete Hand auf die Brust, oder im hartnäckigen Fall, in das Gesicht des 'Angreifers'". Bei einer Armlänge Abstand hast du deinen Gegenüber von Fuß bis Kopf im Blick. Daher ist das dann auch sogleich der Abstand, bei dem sich die meisten Menschen noch wohl fühlen.
Das wäre doch auch eine Erklärung für obiges Experiment, oder?

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Dreizehn Fragen

Unser Gehirn arbeitet stets mit Suchstrategien. Dafür verfolgt es eigentlich 13 W-Fragen. "Eigentlich" schreibe ich weil, Studenten nur noch um etwa die Hälfte der Fragen wissen; vor Schulbeginn kennen die Schüler noch alle 13 Funktionen des Fragens.
Fragen


Nichts desto trotz, ich starte mal einen Versuch:

1. Wer
2. wie
3. was
4. weswegen
5. womit
6. wodurch
7. welcher/ welcher/ welches
8. wann
9. wofür
10. wo
11. woher
12. wohin
13. wozu



Ein Beispiel für die Fragepronomen "welche", "was" und "wie": Advent, 2 Kerzen, leuchten

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